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Fistula e.V.

Herbst 2024

Liebe Fistula-FörderInnen und -Interessierte,

Klimawandel, politische Auseinandersetzungen und weltweit zunehmend konservativ-frauenfeindliche Entwicklungen haben die Lebensumstände für Frauen und Mädchen verschlechtert. Zunehmende Armut in den Ländern des globalen Südens führt zu Einsparungen in Bildung und Gesundheitswesen – fatal für die Geburtshilfe. In Ländern wie Burkina Faso, in denen der islamistische Terror tobt, sind Geburtsverletzungen deutlich häufiger geworden. Umso wichtiger, engagierte Projekte in diesen Ländern zu fördern!

Unterstützen Sie unser Engagement, Frauen eine sichere Geburt zu ermöglichen und Geburtsfisteln zu verhindern!

ARENA_Patientin
Mit dreizehn Jahren wurde Awa verheiratet, bei der Geburt ihres ersten Kindes erlitt sie eine Geburtsfistel - vom viele Jahre älteren Ehemann wurde sie daraufhin verlassen. Als Fulbe (Peule), ein Volksstamm, der immer noch halbnomadisch lebt, hat sie nie eine Schule besucht und ist nun mit ihren fünfzehn Jahren ganz auf sich alleine gestellt.

Die „Association Renaissance“ –
Vorzeigeprojekt in Burkina Faso

Im Sommer letzten Jahres haben wir ein neues Projekt aufgenommen: das ARENA Fistula Hospital. Ein Krankenhaus mit 30 Betten, in dem Frauen mit Geburtsfisteln, aber auch mit Folgen von sexueller Gewalt und Beschneidung, kostenfrei operiert werden. Dr. Itengré Ouédraogo, Chefarzt und Geschäftsführer der regionalen, gemeinnützigen Organisation, engagiert sich in dem Bürgerkriegsland für die Prävention, fachgerechte Behandlung und Reintegration von Fistulapatientinnen. Innerhalb von zwei Jahren hat er ein im ganzen Land bekanntes Krankenhaus aufgebaut.

Bei unserem Besuch im Juli letzten Jahres stellten wir gemeinsam fest, dass die Wiederaufbereitung, also die Desinfektion, Pflege und Sterilisation der Instrumente, nicht den Mindestanforderungen der WHO entspricht. Also eine vordringliche Aufgabe, bevor die chirurgische Kapazität mit neuen OP-Instrumenten oder einer Cystoskopie erweitert werden kann. Mit großem Elan planten wir gemeinsam das Programm, stellten den Bedarf an Um- und Einbaumaßnahmen sowie an Equipment fest, das vornehmlich in Deutschland zu beschaffen war.

Ende Juli konnten unsere zwei voll bepackten Paletten endlich nach Burkina Faso geschickt werden, woraufhin Dr. Barbara Teltschik Anfang August kurzfristig ihre Reise nach Burkina Faso plante, um den Umbau der beiden Räume zur Instrumentenaufbereitung zu begleiten und die Organisationsstruktur zu modernisieren. Lesen Sie Ihren Bericht.

Dr. Itengré und Marcel
Unsere Lieferung ist gut in Burkina Faso angekommen. Dr. Itengré Ouédraogo und sein OP-Assistent Marcel freuen sich über die neuen OP-Container, in denen sich die Instrumente sauberer und sicherer aufbereiten lassen.

Projektbesuch beim ARENA Fistula Hospital

„Ein ambitioniertes Vorhaben für 10 Tage stand mir bevor und der erste Tag war gleich ein Feiertag – keiner hatte daran gedacht. Doch das gab Dr. Itengré und mir die Möglichkeit, das Vorgehen für die nächsten Tage genau zu planen. Freitag früh um 8 Uhr standen dann alle Handwerker parat und bei einer ersten Besprechung wurden die Baumaßnahmen abgestimmt und das gelieferte Equipment dazu betrachtet – ich war begeistert von der schnellen Auffassung und Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten.

ARENA-Baubesprechung

Die erste Baubesprechung zur Klärung der erforderlichen Armaturen und Umbauten war ein kooperatives Miteinander des gesamten Teams und aller Handwerker.

Schon am selben Abend waren die Elektroinstallationen für die Umsetzung des Autoklavs und die erforderlichen Steckdosen fertig. Der Flaschner folgte mit den Installationen einschließlich des Autoklaven-Einbaus am Samstag, parallel dazu erfolgten bereits die Abriss- und vorbereitenden Arbeiten für die Arbeitsflächen.

Die Arbeitseinheit für die „schmutzige Seite“, wo die Instrumente gereinigt und desinfiziert werden, musste komplett neu aufgebaut werden –  zementiert und mit Granitplatten belegt. In erstaunlichen vier Tagen war alles fertig – auch am Wochenende wurde gearbeitet!

ARENA_Umbau
ARENA-Desinfektion und Trocknung
Der Arbeitsplatz für die Desinfektion und Trocknung der Instrumente mit musste komplett neu aufgebaut werden. Innerhalb von vier Tagen war alles komplett!

Parallel zu den Malerarbeiten wurde eine neue, geschlossene Eingangstür mit Moskitogitter eingepasst und ausziehbare Fächer unter die Arbeitsfläche montiert, um die Instrumente besser trocknen zu können.

In der neuen Woche standen die begleitenden Fortbildungseinheiten auf dem Programm. Ich hielt einen ganztägigen interaktiven Vortrag über die Grundlagen der Instrumentenaufbereitung und die hygienischen Voraussetzungen mit anschaulichen Beispielen. Das gesamte Team diskutierte interessiert und war sehr lernbegierig.

Wichtig war das Sortieren der Instrumente, denn viele davon - Geschenke aus den USA und Europa - waren abgenutzt oder eigentlich gar nicht für die Eingriffe vorgesehen. Wir stellten funktionsfähige OP-Sets mit Packlisten für die Fistel-, Damm- und Bauchchirurgie zusammen. Dabei wurde deutlich, dass wichtige Ausrüstung fehlt. Es ergab sich daraus unser neues Projekt, denn nur mit den richtigen Instrumenten kann eine fachgerechte Versorgung der Patientinnen gesichert werden.

Im Operationssaal, der ja zwangsläufig ruhte, organisierten wir eine provisorische Reinigungsstraße für die OP-Instrumente. Die beiden verantwortlichen Mitarbeiter reinigten akribisch alle Instrumente mit mehrfachen Spül- und Desinfektionsschritten, da Reinigung und Desinfektion auf ein neues Verfahren umgestellt wurden, um das Rosten zu vermeiden und die Qualität der Instrumente langfristig zu erhalten.

ARENA - Instrumentenpflege

Die beiden OP-Assistenten des ARENA Hospitals reinigen die OP-Instrumente sehr sorgfältig.

Am Freitag wurde die Zeit knapp. Ein kurzer praktischer Lehrgang im Packen von kleinen Sets und die Einführung in die Papier-Folien-Verpackung zeigten, wie aufnahmefähig und verständig das Team war.

Bei der abschließenden Besprechung kurz vor dem Abflug bedankte sich das ganze Team herzlich, es war eine große Wertschätzung spürbar. Alle waren stolz, nun das Niveau der Klinik deutlich angehoben zu haben.

Nach der Ankunft in Frankfurt wurde ich mit Fotos über die fertig geputzten Instrumente und gepackten Container überrascht, am Anfang der darauffolgenden Woche verfolgte ich per Videocall die Montage der Tische und Regale. Die Elektroinstallation einschließlich Klimaanlage ist fertiggestellt, die Armaturen und Regale montiert. Die Arbeit kann beginnen!

Fistula e.V. kann trotz der kurzfristigen Vorbereitung ein positives Resümee des Besuchs ziehen: Die Bauarbeiten vom Burkinabé Team waren exzellent vorbereitet und die Handwerker sehr kooperativ und kompetent. An die ortsspezifischen Verhältnisse angepasst konnte so ein Maximum an Qualität bezüglich der Anforderungen eines sauberen, zu desinfizierenden Arbeitsplatzes erreicht werden. Das Klinik-Team war sehr interessiert und wertschätzend, der Wille, es gut und richtig zu machen, war immer spürbar.

Unterstützen Sie uns bei der Beschaffung neuer Operationsinstrumente!

In den nächsten Wochen wird die neue Aufbereitung erprobt und ein Qualitätsmanagement erarbeitet werden. Ein Folgebesuch zur Festigung der erlernten Grundlagen und Evaluierung des Programms ist für den Jahreswechsel geplant.

ARENA_ Inspektion

Der neue Inspektions- und Packtisch mit einem kleinen Autoklav. Es fehlt noch die Lupenleuchte, um die Instrumente genau zu betrachten. Hier werden auch die kleinen Sets in Papier-Folien-Beutel verpackt werden.

Fünf Jahre TERREWODE Fistula Hospital in Uganda 

Sie hätten es groß feiern können, wurden doch in den letzten fünf Jahren über 1400 Patientinnen operiert! Doch das Jubiläum fiel in einen Arbeitseinsatz von Dr. Fekade Ayenachew, der viermal im Jahr einen OP-Einsatz zur Ausbildung von Ärzten und Schwestern durchführt und die schwierigen Fälle operiert. Da ging die Arbeit vor!
Seit über 20 Jahren werden bereits Reintegrationsmaßnahmen im ganzen Land durchgeführt, die seit 5 Jahren noch intensiver für über 1600 betroffener Frauen im eigenen Zentrum auf dem Krankenhausgelände erfolgen. 
Das Fistula Hospital hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und stabile Verhältnisse erreicht. Dr. Aono Mary führt ihr Team mit Umsicht und Kompetenz, die drei Ärzte engagieren sich in ihrer Weiterbildung in Fistelchirurgie. Cystoskopie und Urodynamik sind in die Routinen der Klinik aufgenommen. Wir gratulieren herzlich!
TERREWODE_Alice Emasu mit Patientinnen

Alice Emasu, Gründerin und Geschäftsführerin von TERREWODE, begrüßt wie immer mit viel Empathie eine Gruppe von neuen Patientinnen.

Unterstützen Sie unsere Projekte in Uganda und Burkina Faso, wo Hunderte von Frauen jährlich den Weg zurück in ein normales Leben finden!

Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Leipzig wird Fistula e.V. wieder mit am Stand der DGU präsent und offen für Fragen zu unserer nachhaltigen Entwicklungsarbeit sein.

Dr. Jens Hönecke, zweiter Vorsitzender von Fistula e.V., wird in der Sitzung „Urologie hilft“ am Freitag, den 27. September 10:00 bis 11:30 Uhr einen Vortrag über die Problematik von Arbeitseinsätzen junger Ärzte in Entwicklungsländern halten:

Freiwillige Mitarbeit im Ausland – gut gemeint, in der Umsetzung schwierig

Neues vom Verein

Wir möchten nochmals auf unsere neue Bankverbindung hinweisen!

Wir möchten Sie nochmals an unsere neue Bankverbindung erinnern und Sie freundlich bitten, bei Gelegenheit Ihren bestehenden Dauerauftrag zu ändern. Bestehende Dauerlastschriften ändern wir derzeit auf das neue Konto. Bitte unterstützen Sie uns in dieser Umstellungsphase.

Unsere neue Kontoverbindung lautet:

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05

BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX

Geplante Satzungsänderung

Auf unserer letzten Jahreshauptversammlung wurde eine neue Satzung beschlossenen. Wir wollten den Vereinszweck auch auf die Behandlung von Frauen mit anderen Verletzungen wie Genitalverstümmelungen, Folgen sexualisierter Gewalt oder Missbildungen des Urogenitaltraktes erweitern. Leider gab es Beanstandungen des Amtsgerichts Mannheim bezüglich eines Paragrafen der neuen Satzung. Daher müssen wir erneut eine Mitgliederversammlung durchführen. Wir werden Sie rechtzeitig darüber informieren.

Weiterhin freuen wir uns über die aktive Teilnahme an unserer Vereinsarbeit, insbesondere das Engagement für Social Media würde unsere Bekanntheit fördern.

Wir danken für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen eine gute Zeit,

Es grüßt Sie für das Team von Fistula e.V

Dr. Barbara Teltschik
Vorstand Fistula e.V.
Logo Fistula e.V.

Instrumentenaufbereitung im ARENA Fistula Hospital

Spende für Burkina Faso

Wir unterstützen das ARENA Fistula Hospital, die Instrumentenaufbereitung an WHO-Anforderungen für die Hygiene bei Operationen anzupassen. 
Der Aufbereitungsraum musste dafür umgebaut werden, um die OP-Instrumente sicher zu reinigen, zu verpacken und zu sterilisieren. Es fehlen noch wichtige OP-Instrumente und wir wollen die Finanzierungslücke des Programmes schließen!

Unterstützen Sie unser wichtiges Vorhaben!
 
Informieren Sie sich doch auch über Social Media!

Neues Spendenkonto Fistula e.V. !

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05

BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX

Fotos: Dr. Barbara Teltschik, ARENA - Copyright: Fistula e.V.

Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier abbestellen.

 

 

Fistula e.V.
Dr. Barbara Teltschik
Heubergstraße 8
70188 Stuttgart
Deutschland

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