Wird diese Nachricht nicht richtig dargestellt, klicken Sie bitte hier.

Fistula e.V.

Weltfistulatag 2024

Liebe FreundInnen und UnterstützerInnen,

wir von Fistula e.V. wünschen uns, dass Geburtsfisteln der Vergangenheit angehören! Mit hohem Engagement tun wir alles dafür, dass Müttern und ihren Kindern geholfen wird. Wir freuen uns darüber, von Ihnen dabei regelmäßig unterstützt zu werden.

Der Weltfistulatag am 23. Mai soll die Welt daran erinnern, dass in den Ländern des globalen Südens eine Geburt immer noch ein großes Risiko für die Gesundheit von Mutter und Kind darstellt. Geburtsfisteln sind ein Zeichen für ein schlecht ausgestattetes Gesundheitssystem, das Frauen diskriminiert.

Frauen können in vielen Ländern nicht über ihr Leben bestimmen. Sie können nicht entscheiden, wen und wann sie heiraten, haben keine Entscheidung über die Familienplanung und es stehen keine modernen Verhütungsmittel zur Verfügung. Es entscheidet der Ehemann und die Familie, ob sie zu Hause gebärt oder eine Gesundheitseinrichtung in Anspruch nehmen kann. Auf ihren oder den fetalen Gesundheitszustand wird dabei keine Rücksicht genommen, sondern auf Tradition und Ansehen in der Gemeinschaft. Auch Armut spielt eine wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung, Transport und Krankenhausbehandlung sind teuer.

Die fatale Entscheidung, auf medizinische Hilfe zu verzichten, trifft nicht nur die jungen Frauen, die noch ein zu schmales Becken haben und die primär einen Kaiserschnitt benötigen. Dieses Schicksal holt auch Mütter ein, die bereits mehrere Kinder geboren haben und bei denen eine kindliche Fehllage im Uterus besteht. So vergeht wichtige Zeit, eine assistierte Geburt oder einen Kaiserschnitt zu planen. Schwere Geburtsverletzungen oder Tod von Mutter und Kind sind die Folge.

Die Tatsache, dass es heute noch Geburtsfisteln gibt, ist Ausdruck einer Menschenrechtsverletzung und schwerer Diskriminierung von Frauen innerhalb einer Gesellschaft!

Unterstützen Sie unser Engagement, Frauen eine sichere Geburt zu ermöglichen und Geburtsfisteln zu verhindern!

ARENA_Patientin mit Kind
Eine ältere Patientin im ARENA-Krankenhaus kümmert sich um den Säugling einer Mitpatientin, während diese operiert wird. Solidarität wird unter den Frauen großgeschrieben.

Fortschritte in der Ausstattung des ARENA Fistulahospitals

Unser erstes gemeinsames Projekt mit Dr. Itengré Ouédraogo und seinem ARENA Fistulahospital in Ougadougou, Burkina Faso, geht gut voran. Die Planung konnte im Januar abgeschlossen werden und wir haben nun fast alle Ausrüstungsgegenstände, die von Deutschland geschickt werden müssen, bei unserem Medizintechniker Ivan Jurcevic bei der Firma MTR in Reutlingen auf Lager. Mit den langen Lieferzeiten auch hier in Deutschland hatten wir nicht gerechnet, alles wird erst nach Bestellung produziert. Wir danken der Firma MTR für die Unterstützung bei Bestellung, Zwischenlagerung und baldigem Versand.
Glücklicherweise haben wir schon Erfahrung mit den Behörden in Burkina Faso, diese freuen sich über Spenden für gemeinnützige Zwecke und am Zoll gab es bisher keine Probleme. Die OP-Container und einige wichtige chirurgische Instrumente konnten bereits verschickt werden und kamen nach wenigen Tagen wohlbehalten an.
Inzwischen planen wir die nächste Reise nach Burkina Faso, um den Umbau der Instrumenten-aufbereitung zu koordinieren und in die neuen Arbeitsweisen nach WHO-Standards einzuführen.
Dr. Fekade beim Urogyn-Kongress
Die Kisten stapeln sich und warten auf den Transport nach Burkina Faso ins ARENA Fistula Hospital

Dr. Fekade Ayenachew auf Fortbildungsreise

Lange haben wir diese Fortbildung geplant! Für den Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie im letzten Herbst hat Dr. Fekade Ayenachew, unser Trainer für komplexe Fisteloperationen im TERREWODE Fistula Hospital und ehemaliger Chefarzt des Hamlin Fistula Hospitals in Äthiopien, das Visum nicht mehr rechtzeitig bekommen. Ein Termin bei der Botschaft konnte erst nach Intervention und dann leider zu spät vereinbart werden. 
Einen neuen Versuch starteten wir mithilfe von Frau Prof. Dr. Christl Reisenauer, leitende Oberärztin der Urogynäkologie an der Universität Tübingen. Sie lud Dr. Fekade und Dr. Barbara Teltschik zu einem Vortrag über komplexe Geburtsfisteln zum jährlichen Urogynäkologie-Kongress in Stuttgart ein, der Mitte April stattfand.
Zwei Tage, in denen Fistula e.V. Gelegenheit hatte, sich der Fachwelt zu präsentieren. Im gemeinsamen Vortrag - in englisch-deutscher Mischung - konnten wir komplizierte Fälle vorstellen und über die Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit zur Behandlung gerade der schweren Fälle diskutieren. Wenn die Fistel nicht verschlossen werden kann, benötigt die Frau eine Harnableitung, eine schwierige Operation, die Erfahrung und auch Equipment bedarf, die in Subsahara-Afrika nicht vorhanden sind.
In Europa gibt es sehr wenige Geburtsfisteln - und diese sind fast ausnahmslos durch ärztliche Fehler beim Kaiserschnitt bedingt. In Entwicklungsländern nimmt die Zahl dieser Patientinnen in den letzten Jahren leider stetig zu. Der Kaiserschnitt erfolgt dort oft zu spät, das Gewebe ist bereits sehr geschädigt, sodass Blase oder Harnleiter leicht verletzt werden können. Bei schlechten Lichtverhältnissen im OP und mangelndem Ausbildungsstand wird diese Verletzung nicht erkannt. Lesen Sie dazu den Erfahrungsbericht der Patientin Noelle aus Burkina Faso.
Dr. Fekade beim Urogyn-Kongress
Dr. Fekade beim Vortrag über komplexe Geburtsfisteln beim diesjährigen Urogynäkologie-Kongress in Stuttgart

Nach dem Kongress hatte Dr. Fekade die Gelegenheit, sich selbst eine Woche an der Klinik für Urogynäkologie in Tübingen weiterzubilden. Frau Prof. Reisenauer, Spezialistin in Fistelchirurgie in Deutschland, hat extra für diese Woche Patientinnen mit urogenitalen Fisteln unterschiedlicher Herkunft einbestellt, die dann gemeinsam mit Prof. Bastian Amendt aus der Urologie Tübingen operiert wurden. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Auf Nachfrage, was ihn während des Aufenthaltes am meisten beeindruckt habe, sagte Dr. Fekade. "Natürlich die hochkomplexe Ausstattung des OP-Saales und die vielen Möglichkeiten, die Patientin je nach individuellem Befund mit der besten OP-Technik zu versorgen. Sei es mit dem Roboter, laparoskopisch oder offen chirurgisch. Ich habe viel gesehen und gelernt!"
Ein gelungener Aufenthalt, bei dem auch viel Zeit blieb, unsere gemeinsamen Projekte in Afrika zu diskutieren und neue Strategien zu überlegen.

Ein großer OP-Rahmen für das TERREWODE Fistulahospital

Bereits vor Jahren haben wir von der Firma cmed zwei Bookwalter-Rahmen für das Hamlin Fistula Hospital in Addis Abeba erhalten. Damit konnten große vaginale und bauchchirurgische Eingriffe wie Harnableitungen durchgeführt werden. Beim letzten Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie konnte Frau Dr. Teltschik unser Projekt in Uganda vorstellen und ist beim Chef des Unternehmens, Charly Göhl, auf Verständnis und eine große Hilfsbereitschaft getroffen.
Vorgestern kam das tolle Geschenk bei uns in Stuttgart an. Herzlichen Dank!

Jetzt stehen uns wieder lange Verhandlungen mit dem ugandischen Zoll bevor, aber wir machen das gerne, da wir am Ende einen weiteren Schritt zur Qualität der Versorgung von Patientinnen mit schwierigen, hohen Fistelbefunden und für Harnableitungen haben. Die genaue Einstellung des OP-Feldes trägt zur Übersichtlichkeit bei - für den Chirurgen wird es einfacher zu operieren, das heißt weniger Komplikationen und kürzere OP-Zeiten. Wir freuen uns schon darauf, den Rahmen im Einsatz zu sehen!
TERREWODE_Schwester Agnes
So sieht der flexible Rahmen für die große Bauchchirurgie aus, der uns von der Firma cmed gespendet wurde.

"Ich kann wieder frei atmen!"

Patientin ARENA Fistula Hospital vor OP
Noella aus dem Norden Burkina Fasos bei Ankunft im ARENA Fistula Hospital
Noella ist 35 Jahre alt und lebt im Norden Burkina Fasos, wo derzeit Bürgerkrieg herrscht und Hunderte von Gesundheitseinrichtungen geschlossen sind. Straßen werden von paramilitärischen Truppen blockiert und die Dörfer von Angriffen bedroht.
Nach der Grundschule musste sie die Schule verlassen, um mit ihren Eltern auf dem Hof zu arbeiten, bis sie im Alter von 22 Jahren heiratete. Nach drei erfolgreichen Entbindungen hatte sie nicht erwartet, dass die vierte Schwangerschaft kompliziert werden würde. Aufgrund der unsicheren Lage konnte sie nicht wie gewohnt die Schwangerschaftsvorsorge in Anspruch nehmen.
„Die Wehen setzten in der Nacht ein, und wir dachten, ich würde leicht entbinden. Nach zwei Tagen Wehen beschlossen wir schließlich, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es dauerte zwei weitere Tage, bis ich über Umwege das Krankenhaus erreichte, wo ich einen Not-Kaiserschnitt erhielt. Für mein Baby war es zu spät. Sie sagten einfach, dass es nicht überleben würde. Ich habe es nicht gesehen. Ich hatte drei Tage lang starke Schmerzen und war sehr deprimiert. Eine Woche später wurde ich mit Katheter entlassen und verlor trotzdem permanent Urin. Die Ärzte sagten, dass ich mich in wenigen Tagen erholen würde.“
Doch auch nach 2 Wochen verlor sie immer noch Urin und Familie und Nachbarschaft fingen an, sie zu meiden. „Ich war so verzweifelt! Schließlich trafen wir im Krankenhaus auf eine Ärztin, die sagte, dass ich eine Verletzung der Blase habe und eine weitere Operation benötige. Es war sehr schwierig für mich, diese Information zu verarbeiten. Wir hatten kein Geld dafür und mir ging es wirklich schlecht.“
Glücklicherweise hatte die Ärztin vom ARENA Fistula Hospital in Ougadougou gehört und Noella dort angemeldet. Im Fistula-Zentrum wurde sie kostenlos operiert und hat begleitend an einem Reintegrationskurs teilgenommen.
„Ich habe nur einen Monat mit dieser Krankheit gelebt, aber ich kann Ihnen sagen, dass sie zum Selbstmord führen kann. Ich habe mich so geschämt, dass ich überall Urin verloren habe. Jetzt, wo es mir gut geht, kann ich wieder frei atmen. Zu Hause hatte ich bereits Nähen gelernt, und mit dem, was ich hier gelernt habe, gehe ich mit einem neuen Leben und einem neuen Job zurück. Ich kann Seife und Perlenarbeiten im Dorf verkaufen und etwas Geld sparen, um mir später eine Nähmaschine zu kaufen.“
Patientin ARENA Fistula Hospital_nach OP
Noella nach ihrer Fisteloperation vor Entlassung aus dem ARENA Fistula Hospita - ein neuer Mensch!

Unterstützen Sie unsere Projekte in Uganda und Burkina Faso, wo Hunderte von Frauen jährlich den Weg zurück in ein normales Leben finden!

Neues vom Verein

Mitgliederversammlung mit Satzungsänderung am 24.5.2024

Die Mitgliederversammlung findet morgen, Freitag, den 24.05.24, um 18:00 Uhr online statt.

Neben einem Vortrag über aktuelle Themen zum Thema Geburtsverletzungen und Vorstellung unserer Projekte steht das wichtige Thema der Satzungsänderung auf der Tagesordnung. Der Vorstand wird den Mitgliedern u.a. vorschlagen, den Zweck des Vereins zu erweitern. Unterstützt werden soll nicht nur die Behandlung und Versorgung von Frauen mit Geburtsverletzungen, sondern auch von Frauen, die mit anderen Verletzungen in die von uns unterstützten Fistelkliniken kommen, wie Genitalverstümmelungen, Folgen sexualisierter Gewalt oder Missbildungen des Urogenitaltraktes.

Hintergrund dieser geplanten Satzungsänderung ist, dass sowohl im TERREWODE- als auch im ARENA-Fistula Hospital regelmäßig Mädchen und Frauen mit derartigen Verletzungen vorstellig werden und nicht abgewiesen werden sollten. Sie könnten sonst nirgends in ihrem Land adäquat versorgt werden.

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte, Sie können noch an der Veranstaltung teilnehmen, wenn Sie sich per Mail bis morgen, Freitag, den 24.5., bis 12:00 Uhr bei info@fistula.de melden. Bei späteren Anmeldungen können wir die Teilnahme nicht garantieren.

Der Einladungslink zur Teilnahme wird Ihnen kurz vor der Versammlung über Mail zugesandt. Die Vertraulichkeit Ihrer Zugangsdaten sichern wir Ihnen zu.

Wir freuen uns auf Ihre rege Teilnahme!

Wir möchten nochmals auf unsere neue Bankverbindung hinweisen!

Letztes Jahr hat unsere Hausbank mit der Volksbank Kraichgau fusioniert, was für uns zur Folge hat, dass sich alle IBAN-Nummern komplett ändern werden. Dies stellt für einen kleinen Verein wie Fistula e.V. eine große und teure Aufgabe dar, da Webseite, Social Media, Briefpapiere und alle Druckwaren geändert werden müssen. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, bei dieser Gelegenheit nach einer Bank zu schauen, die uns zu günstigen Konditionen bundesweit zugänglich ist. Der Vereinssitz ist ja nun Stuttgart, die Vorstandsmitglieder kommen aus ganz Deutschland.
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank kam uns sehr entgegen und unterstützt auch mit ihrer Stiftung unser Projekt in Burkina Faso. So fiel die Entscheidung leicht. Unsere neue Kontoverbindung lautet:

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05

BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX

Wir möchten Sie freundlich bitten, bei Gelegenheit Ihren bestehenden Dauerauftrag zu ändern. In den nächsten Wochen werden wir bestehende Dauerlastschriften auf das neue Konto umändern, wir werden Sie natürlich darüber persönlich informieren. Bitte unterstützen Sie uns in dieser Umstellungsphase.

Wir danken für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen einen schönen Sommer,

Es grüßt Sie für das Team von Fistula e.V

Dr. Barbara Teltschik
Vorstand Fistula e.V.
Logo Fistula e.V.
Spende für Burkina Faso

Instrumentenaufbereitung im ARENA Fistula Hospital

Spende für Burkina Faso

Wir unterstützen das ARENA Fistula Hospital, die Instrumentenaufbereitung an WHO-Anforderungen für die Hygiene bei Operationen anzupassen. 
Der Aufbereitungsraum muss dafür umgebaut werden, um die OP-Instrumente sicher zu reinigen, zu verpacken und zu sterilisieren.

Spenden Sie für die Finanzierung der Instrumentenaufbereitung!
 
Informieren Sie sich doch auch über Social Media!

Neues Spendenkonto Fistula e.V. !

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05

BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX

Fotos: Dr. Barbara Teltschik, ARENA, cmed - Copyright: Fistula e.V.

Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.

 

 

Fistula e.V.
Dr. Barbara Teltschik
Heubergstraße 8
70188 Stuttgart
Deutschland

info@fistula.de
www.fistula.de

Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05
BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX
https://fistula.de/impressum_fistula.html
Copyright: Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit Genehmigung!
StNr. 30073/15747 - VR 231174