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Fistula e.V.

Weltfrauentag 2024

Liebe Fistula-FörderInnen und -Interessierte,

Frauenrechte sind Menschenrechte!

Auf der ganzen Welt haben Frauen in Familie und Gesellschaft nicht die gleichen Rechte. Sie sind es, die unbezahlte Care-Arbeit leisten und nach wie vor Gewalt von Männern erfahren. In Subsahara-Afrika stehen Frauen aber noch vor viel größeren Problemen:

In Burkina Faso werden mehr als die Hälfte der Frauen vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet, 123 von 1000 Teenagern (15-19) gebären schon Kinder. Die Müttersterblichkeit ist hoch mit 320 Frauen pro 100.000 Lebendgeburten.  In Uganda ist die Lage für Frauen nicht viel besser: Ein gutes Drittel der Mädchen werden zwischen 15 und 18 verheiratet und 111 von 1000 jungen Frauen gebären in diesem Altersabschnitt. Die Müttersterblichkeit liegt bei 375 Frauen pro 100.000 Lebendgeburten. (Zum Vergleich Deutschland: 7/100.000 Lebendgeburten, Zahlen von 2020).

Die Rate an sexueller Gewalt ist hoch, insbesondere im Norden des Bürgerkriegslandes Burkina Faso. Ungewollte Schwangerschaften, soziale Ächtung und eine erhöhte Mortalität von Mutter und Kind sind die Folge. In Burkina Faso haben Geburtsfisteln in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Seit dem letzten Jahr fördern wir neben TERREWODE in Uganda auch das Projekt ARENA in Burkina Faso. Beides sind Leuchtturmprojekte in ihrem Land, wo sie für eine bessere Gesundheitsversorgung für Frauen kämpfen und sich um die ganzheitliche Behandlung von Frauen mit Geburtsverletzungen kümmern.

Unterstützen Sie unsere Projekte in Uganda und Burkina Faso, spenden Sie dort, wo die Hilfe bei den Menschen ankommt!

ARENA_Patientinnen beim Mittagessen
Eine Gruppe von Patientinnen des ARENA Hospitals in Burkina Faso hat sich zum Mittagessen in den Schatten gesetzt.

Neues vom TERREWODE Fistula Hospital 

Das TERREWODE Fistula Hospital besteht nun seit über 4 Jahren und muss sich vielen Herausforderungen stellen: Uganda hat nur wenige Ärzte und es ist schwierig, sie in eine ländliche Region zu locken, auch wenn das Krankenhaus letztes Jahr von der ugandischen Regierung als bestes privat geführtes Krankenhaus ausgezeichnet wurde. Stundenweise fällt der Strom aus, zwei Generatoren sind abwechselnd als Ersatz mit Getöse und hohem Dieselverbrauch aktiv. Das Wasser aus den Leitungen ist bei Regen oft verschmutzt, bei Trockenheit auch schon mal reduziert. Medizinische Ausrüstung ist im Land teuer und manches der speziell für die operative Versorgung von Fistelpatientinnen notwendigen Ausrüstung überhaupt nicht erhältlich.
Hier versuchen wir von Fistula e.V. Lücken zu stopfen. Katheter zur Harnleiterschienung, urodynamische Messkatheter, Sterilgut-Verpackungen und andere, für uns selbstverständliche Ausrüstung schicken wir mehrmals jährlich ins Land, immer im regen Austausch, was dringend benötigt wird. Manche Lieferungen werden monatelang im Zoll behalten und es bedeutet viel Engagement in Uganda und Deutschland, die Ware freizubekommen. So machen wir es möglich, dass auch komplexe Fistelfälle operiert und geheilt werden können.

Alice Emasu, Geschäftsführerin von TERREWODE, berichtete über große Pläne: Das Krankenhaus plant Phase II, einen Neubau mit moderner Geburtshilfe. Der Bezirk Teso verfügt nur über wenige geburtshilfliche Betten, der Kreißsaal im Bezirkskrankenhaus ist überbelastet, oft müssen die Frauen auf einer Plastikplane auf dem Steinboden gebären. Dafür sucht sie derzeit nach Investoren. Beginnen möchte sie möglichst noch in diesem Jahr mit einem kleinen Gebäude, in dem das Labor unterkommen soll. Der derzeit zur Verfügung stehende Raum ist viel zu klein und es soll ja schon länger ein mikrobiologisches Labor eingerichtet werden. Wir hoffen, dass die Pläne gut voranschreiten.
TERREWODE_Neupatientinnen
Neupatientinnen aus dem Westen Ugandas, nahe der kongolesischen Grenze, warten auf ihr Aufnahmegespräch im TERREWODE Fistula Hospital.

Schwester Agnes – ein besonderer Lebensweg

Seit der Eröffnung des TERREWODE Fistula Hospitals war Schwester Agnes Amidiong als leitende OP-Schwester und stellvertretende Pflegedienstleitung engagiert am Aufbau in Pflege und OP beteiligt. Ihre beharrliche Art, unter den gegeben Umständen das Beste für ihre Patientinnen zu erreichen, war bewundernswert. Nun will sie ihren Vorstellungen von einer guten Medizin in Uganda mehr Nachdruck verschaffen – sie hat mit 33 Jahren trotz Familie mit drei Kindern ein Medizinstudium begonnen.

Geboren und aufgewachsen ist Agnes im Nachbarbezirk Kumi, etwa 100 km entfernt von Soroti. Sie hatte 7 Geschwister und ihre Mutter ermöglichte trotz des frühen Todes des Vaters allen Kindern eine Schulbildung. Nach der Ausbildung arbeitete sie in Kumi als leitende OP-Schwester in einem Zentrum für Orthopädie. 

TERREWODE ermöglichte ihr, neben der Tätigkeit im Operationssaal auch in der Patientenversorgung zu arbeiten, was sie als neue Herausforderung annahm. Sie ging davon aus, weiterhin in einem ugandischen Krankenhaus mit gewohntem Standard zu arbeiten. 
„Ich hatte nicht erwartet, dass sich meine Pflegestandards, meine Moralvorstellungen, meine Ambitionen und mein Ehrgeiz so stark verändern würden, wie es heute der Fall ist.“
Was war anders?
„Ich hatte die volle Unterstützung der Krankenhausleitung und eines internationalen Mentorenteams, so zu praktizieren, wie es in den Lehrbüchern und Veröffentlichungen der besten Krankenhäuser der Welt steht. Wir haben ausgezeichnete Standards, die richtige Ausrüstung und ein tolles Team für unsere tägliche Arbeit.“
TERREWODE_Schwester Agnes
Die ehemalige leitende OP-Schwester Agnes Amidiong studiert nun Medizin und will sich für eine bessere Medizin in Uganda engagieren.
Jeden Morgen betrat Agnes mit einem Lächeln den Krankensaal und begrüßte die Patientinnen in ihrer jeweiligen Landessprache. Das brachte die Gesichter zum Strahlen und baute schnell großes Vertrauen auf. „Früher war ich so traurig, wenn ich die Fistelpatientinnen in ihrem miserablen körperlichen und psychischen Zustand sah, aber meine Nähe zu ihnen hat auch mich geheilt. Ich wollte, dass die Frauen uns vertrauen, sich angenommen, umsorgt, geschätzt und sicher fühlen. Ich wollte, dass sie Hoffnung schöpfen und eine positive Einstellung zu ihrer Behandlung haben und an ihrem Behandlungsplan aktiv teilhaben können.“

„Ich hatte Kontakt zu wunderbaren Mentoren. Dr. Fekade Ayenachew und Dr. Barbara Teltschik brachten neue ethische und moralische Standards und ihr Fachwissen auf ihrem jeweiligen Gebiet war auf dem neuesten Stand. Ich bin besonders stolz darauf, dass ich als Pionierin die Leitung des Operationssaals am TERREWODE Fistula Hospital übernommen habe. Ich arbeitete leidenschaftlich mit dem OP-Team zusammen, um die Ziele unserer Arbeit umzusetzen.“

Im Jahr 2020 erlitt Agnes auf der Heimfahrt vom Krankenhaus einen schweren Motorradunfall, den sie mit viel Glück überlebte. Das hat ihre Erwartungen an das Leben und ihre Ambitionen deutlich verändert. Ihr „zweites Leben“, wie sie es nennt, möchte sie neu gestalten. Mit viel Elan und Ambitionen möchte sie Ihre Vorstellungen einer modernen, patientenorientierten Medizin in ihrem Heimatland durchsetzen – das geht in dem noch sehr hierarchischen System nur als Arzt. Sie möchte später am TERREWODE Fistula Hospital und vielleicht sogar als ärztliche Direktorin arbeiten. 
Wir wünschen ihr für ihr Studium alles Gute und hoffen, sie in ein paar Jahren mit ihrem Engagement wieder im Fistula Hospital begrüßen zu können.
TERREWODE Fistula Hospital
Schwester Agnes führt in einem kurzen Video durch das TERREWODE Women's Hospital.

Burkina Faso - Instrumentenaufbereitung

Unser neues Projekt ARENA in der Hauptstadt Ouagadougou ist im letzten Jahr ebenfalls sehr aktiv gewesen. Trotz des Bürgerkriegs, der den Transport der Patientinnen sehr erschwert und gefährlich macht, konnten in dem kleinen Krankenhaus 248 Frauen operiert werden.
Derzeit arbeiten wir intensiv an den Bestellungen, die für den Ausbau der Instrumentenaufbereitung notwendig sind. Leider müssen wir fast alles von Deutschland aus schicken, da in Burkina Faso medizinisches Gerät kaum erhältlich ist. Die Klinik lebt praktisch von Gerätespenden aus dem Ausland. Es ist erstaunlich, wie unter diesen Bedingungen trotzdem gute Medizin möglich ist. Davon konnten wir uns auf unserer Reise im Juli letzten Jahres überzeugen!
Wir möchten uns bei der apoBank-Stiftung bedanken, die unser Projekt, das 20.000 bis 25.000 Euro kosten wird, mit einem Förderbetrag von 5.000 Euro unterstützt!
ARENA_Fisteloperation
Dr. Jens Hönecke schaut Dr. Itengré bei einer Fisteloperation zu.

Neues vom Verein

Wir haben eine neue Bankverbindung!

Letztes Jahr hat unsere Hausbank mit der Volksbank Kraichgau fusioniert, was für uns zur Folge hat, dass sich alle IBAN-Nummern komplett ändern werden. Dies stellt für einen kleinen Verein wie Fistula e.V. eine große und teure Aufgabe dar, da Webseite, Social Media, Briefpapiere und alle Druckwaren geändert werden müssen. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, bei dieser Gelegenheit nach einer Bank zu schauen, die uns zu günstigen Konditionen bundesweit zugänglich ist. Der Vereinssitz ist ja nun Stuttgart, die Vorstandsmitglieder kommen aus ganz Deutschland.
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank kam uns sehr entgegen und unterstützt auch mit ihrer Stiftung unser Projekt in Burkina Faso. So fiel die Entscheidung leicht. Unsere neue Kontoverbindung lautet:

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05

BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX

Wir möchten Sie freundlich bitten, bei Gelegenheit Ihren bestehenden Dauerauftrag zu ändern. In den nächsten Wochen werden wir bestehende Dauerlastschriften auf das neue Konto umändern, wir werden Sie natürlich darüber persönlich informieren. Bitte unterstützen Sie uns in dieser Umstellungsphase.

Spendenbescheinigungen

In den letzten Wochen haben wir die Spendenbescheinigungen verschickt. Wir hoffen, Sie alle haben sie korrekt erhalten. Leider konnten wir einige wegen fehlender Adressdaten nicht schicken und es sind einige auf dem Postweg verschickte zurückgekommen. Wir möchten Sie freundlich bitten, bei Spenden Ihre Adresse mitzuteilen bzw. uns eine Adress- oder Personenstatusänderung mitzuteilen. Das spart Zeit, Ärger auf beiden Seiten und Porto. In Zukunft planen wir, möglichst alle Zuwendungsbescheinigungen elektronisch zu versenden. Aus diesem Grund bitten wir um Ihre E-Mail-Adresse, soweit sie uns noch nicht bekannt ist. Bitte diese Informationen an info@fistula.de senden.

Auflösung unseres Online-Shops

Wie bereits im letzten Newsletters erwähnt, lösen wir unseren bestehenden Online-Shop Ende April vollständig auf. Es gibt nur noch wenige Produkte, die nun noch einmal reduziert worden sind. Sie haben aktuell noch die Möglichkeit, in unseren Shop digital zu stöbern. Insbesondere die Baumwoll- und Baumwoll-Seiden-Schals von Sabahar aus Äthiopien beeindrucken durch Ihre leuchtenden Naturfarben und Qualität der von Hand hergestellten Webware.
Der Erlös Ihrer Einkäufe geht selbstverständlich vollständig in unsere Projekte in Burkina Faso und Uganda. 

Nutzen Sie die Möglichkeit, die letzten Produkte in unserem Online-Shop zu einem deutlich reduzierten Preis zu erwerben!
Äthiopischer Schal - Sabahar

Fair Trade Schals aus Äthiopien

Baumwolle und Seide aus eigener Herstellung werden von Sabahar zu farbenfrohen Schals gewebt - von hoher Qualität!
Stoffelefant aus Uganda

Stoffelefant aus Uganda

Von den Frauen der Selbsthilfegruppe TERREWODE hergestellter Stoffelefant. Genäht aus dem typisch bunten afrikanischen Stoff.

Mitgliederversammlung mit Satzungsänderung

Der Vorstand von Fistula e.V. plant die nächste Mitgliederversammlung für Freitag, den 24.05.24.

Als eines der wichtigen Themen soll eine Satzungsänderung auf der Tagesordnung stehen. Der Vorstand wird den Mitgliedern u.a. vorschlagen, den Zweck des Vereins zu erweitern. Unterstützt werden soll nicht nur die Behandlung und Versorgung von Frauen mit Geburtsverletzungen, sondern auch von Frauen, die mit anderen Verletzungen in die von uns unterstützten Fistelkliniken kommen, wie Genitalverstümmelungen, Folgen sexualisierter Gewalt oder Missbildungen des Urogenitaltraktes.

Hintergrund dieser geplanten Satzungsänderung ist, dass sowohl im TERREWODE- als auch im ARENA-Fistula Hospital regelmäßig Mädchen und Frauen mit derartigen Verletzungen vorstellig werden und nicht abgewiesen werden sollten. Sie könnten sonst nirgends in ihrem Land adäquat versorgt werden.

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte, bitte notieren Sie sich den Termin. Wir würden uns über eine rege Teilnahme freuen. Abstimmungsberechtigt sind nur die Vereinsmitglieder.

Stärken wir die Position der Frauen in Deutschland und der ganzen Welt! Engagieren wir uns für Verständigung, Kooperation und ein Recht auf Gesundheit, wo immer wir auch sind!

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung – Ihre Spende wird dringend gebraucht!

Ein sonniges Frühjahr wünscht Ihnen für das Team von Fistula e.V.

Dr. Barbara Teltschik
Vorstand Fistula e.V.

Logo Fistula e.V.
Geschenkspende für Burkina Faso

Instrumentenaufbereitung im ARENA Fistula Hospital

Geschenkspende für Burkina Faso

Wir unterstützen das ARENA Fistula Hospital, die Instrumentenaufbereitung an WHO-Anforderungen für die Hygiene bei Operationen anzupassen. 
Der Aufbereitungsraum muss dafür umgebaut werden, um die OP-Instrumente sicher zu reinigen, zu verpacken und zu sterilisieren.

Spenden Sie für die Finanzierung der Instrumentenaufbereitung!
 
Informieren Sie sich doch auch über Social Media!

Neues Spendenkonto Fistula e.V. !

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05

BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX

Fotos: Dr. Barbara Teltschik - Online-Shop: Ideenzone, Sabahar - Copyright: Fistula e.V.

Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.

 

 

Fistula e.V.
Dr. Barbara Teltschik
Heubergstraße 8
70188 Stuttgart
Deutschland

info@fistula.de
www.fistula.de

Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE29 3006 0601 0081 2834 05
BIC (SWIFT-CODE): DAAEDEDDXXX
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