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Liebe Fistula-FörderInnen und -Interessierte,
Wir können Ihnen viel Positives von unseren Projekten in Afrika berichten, die in Ihrem Engagement für von Geburtsverletzungen betroffene Frauen in diesem Jahr viel erreicht haben, allen Krisen zum Trotz. Allgemein haben sich nach Angaben der WHO die gesellschaftliche Entwicklung, Pro-Kopf-Einkommen und die Gesundheitsversorgung in Subsahara-Afrika um etwa 15% reduziert und befinden sich auf dem Niveau der frühen 2000er Jahre. Entwicklungsprojekte, insbesondere die zur Frauenförderung und zur Unterstützung von Fisteloperationen, wurden von der UNO zurückgefahren, in Uganda sogar ganz beendet. Nicht, weil kein Bedarf mehr besteht – im Gegenteil, die Zahl betroffener Frauen wächst – sondern, weil diese aus der Gesellschaft ausgeschlossenen Frauen keine Lobby haben.
Dr. Barbara Teltschik berichtet von ihrem zweiwöchigen Einsatz in Soroti in diesem November. |
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Unterstützen Sie unsere Projekte in Uganda und Burkina Faso, spenden Sie dort, wo die Hilfe bei den Menschen ankommt! |
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Eine Gruppe Patientinnen, Geflüchtete aus dem Norden des Kongo, zeigt ihre Dankbarkeit für die kostenfreie, fürsorgliche Behandlung im TERREWODE Fistula Hospital. |
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Auszeichnung für das TERREWODE Fistula Hospital |
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Das einzige Fistula Krankenhaus Ugandas feierte im August sein 4-jähriges Bestehen, über 1000 Patientinnen wurden zwischenzeitlich operiert. Es hat neue Maßstäbe im Land für die ganzheitliche Versorgung der von Geburtsverletzungen betroffenen Frauen gesetzt. Es werden nicht nur komplexe Fälle behandelt und der medizinische Standard kontinuierlich weiterentwickelt, auch die Reintegration betroffener Frauen führt zur erfolgreichen Wiedereingliederung in die Dorfgemeinschaft. Die Stärkung dieser Frauen ist für Uganda etwas sehr Besonderes.
Das ugandische Gesundheitsministerium lobt seit vier Jahren die Auszeichnung „Heros in Health Awards“ für Kliniken, Ärzte, Schwestern und Hebammen aus, die einen positiven Einfluss auf die Modernisierung des Gesundheitssystems haben. 2023 wurden 10.000 Menschen und Einrichtungen in 15 Kategorien nominiert. Das TERREWODE Fistula wurde als bestes privat geführtes Krankenhaus für seine landesweite Wirkung, gutes Management und das Überwinden gesellschaftlicher Hindernisse ausgezeichnet. Wir gratulieren herzlich! |
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Alice Emasu, Gründerin und Geschäftsführerin von TERREWODE (2. von links), erhält die Auszeichnung "Heros in Health Awards" als bestes, privat geführtes Krankenhaus Ugandas. |
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Der erste urodynamische Messplatz in Uganda in Aktion |
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Ende letzten Jahres kam der von uns gespendete urodynamische Messplatz im TERREWODE Fistula Hospital an. Die Blasendruckmessung ist von großer Bedeutung für Patientinnen, die trotz erfolgreicher Operation ihrer Fistel inkontinent bleiben. Dies betrifft etwa ein Drittel der Frauen, deren Blase wegen ausgedehnter Verletzungen dauerhaft geschädigt ist. Nur mit differenzierter Diagnostik kann über die weitere, für die Erkrankung der Patientin angemessene, erfolgreiche Therapie entschieden werden.
Da im Frühjahr ein komplett neues ärztliches Team die Arbeit aufgenommen hatte, verschoben wir den geplanten Einsatz zu Aufbau und Einführung der neuen Untersuchungstechnik. Zuerst stand die Ausbildung in Fisteloperationen nach FIGO-Standard (Internationale Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe) auf dem Lehrplan, die Urodynamik musste noch eingepackt auf ihren Einsatz warten. |
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Dr. Aono Mary, eigentlich noch im Mutterschutz, und Dr. Cherop diskutieren die Funktionen des urodynamischen Messplatzes mit dem Physiotherapeuten Joshua. |
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Mitte Oktober kam die Anfrage, ob Dr. Fekade (Ausbilder für Fistelchirurgie der FIGO und ehemaliger Chefarzt des Hamlin Fistula Hospital in Äthiopien) und Dr. Barbara Teltschik einen einwöchigen Workshop durchführen könnten. Wir hatten gerade einmal drei Wochen Zeit bis zum Abflug, um die Einrichtung des Raumes zu konzipieren, notwendiges Zubehör in Deutschland zu besorgen, Vorträge und Fallbeispiele vorzubereiten – ein spannendes Abenteuer.
Auch für das Team des Fistula Hospital war die Beschaffung und Einbau der erforderlichen Einrichtung und Medizintechnik in so kurzer Zeit eine echte Herausforderung. Als wir nach Flug und 9-stündiger Autofahrt in der Klinik ankamen, war der Installateur gerade noch damit beschäftigt, die extra für uns gefertigten Edelstahlwaschbecken zu montieren. Die Urodynamik war noch verpackt und einzelne Möbel und Kisten mit medizinischer Ausrüstung standen im Raum herum, die notwendigen Katheter unauffindbar. Bis zum späten Abend hatten wir jedoch in einer gemeinsamen Aktion den Raum eingerichtet, das Equipment fast komplett, und festgestellt, was noch fehlt. In drei Busbeiladungen kamen die benötigten Teile aus Kampala und am Ende der Woche war dann alles perfekt! Unser Workshop bestand aus zwei vollen Tagen Theorie über Diagnostik und Therapie von Blasenfunktionsstörungen sowie die physikalischen Grundlagen der Blasendruckmessung, dann drei Tage praktische Übungen und Fallbesprechungen sowie Erarbeitung von Standards. Die Köpfe rauchten – aber die Konzentration hielt an. Unter Anleitung des Physiotherapeuten gab es zwischendurch ein bisschen Stretching, womit wir versuchten, das Team auch bei 35° Celsius bei der Stange zu halten. Am Samstagnachmittag haben wir dann erschöpft und fröhlich das Wochenende eingeläutet. |
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Fröhliche Stimmung am Ende des Urodynamik-Workshops, sogar Dr. Fred Kirja, Dekan und Chefarzt der Urologie an der neu gegründeten Universität Soroti (hintere Reihe, 2. von rechts), war an unserer Arbeit interessiert. |
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Im OP geht die Arbeit nie aus |
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In der zweiten Woche des Aufenthaltes standen komplexe Fälle auf dem OP-Plan, die auf den Einsatz Dr. Fekades gewartet haben. Währenddessen kümmerte ich mich um die Instrumente und lernte zwei neue Schwestern im OP ein. Die leitende OP-Schwester Agnes Amiodong hat sich entschieden, Medizin zu studieren und ist überglücklich, einen der begehrten Studienplätze an einer Zweigstelle der Universität in Kampala bekommen zu haben. Sie wird bestimmt einmal eine sehr verantwortungsbewusste Ärztin. Schwester Phoebe und Caroline waren gerade mal zwei Wochen an ihrem neuen Arbeitslatz angekommen und lernten nun viel über das Instrumentarium, das weit über dem Niveau staatlicher Kliniken liegt und besondere Pflege braucht. Wir sortierten stumpfe Scheren aus, die in Deutschland wiederaufbereitet werden, und stellten neue OP-Sets zusammen. Die Geräte zur Blasenspiegelung sind aufgrund der Linsenoptiken und feinen Kanäle schwierig zu reinigen, was wir uns gemeinsam erarbeitet und in Arbeitsanweisungen niedergelegt haben.
Leider haben uns die neuen ugandischen Zollverordnungen das Leben schwer gemacht, sodass unsere Lieferungen wichtiger OP-Instrumente und Medizintechnik inzwischen über ein halbes Jahr benötigen– gemeinsam mit der Klinikmanagerin Monica habe ich ein dieser Herausforderung angepasstes Vorgehen besprochen, um die Bürokratie abzumildern. |
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Die OP-Schwestern Phoebe (links) und Caroline (rechts) mit Schwester Sandra, die seit Jahren im OP arbeitet und die Kontinuität wahrt. |
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Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie
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Geplant und angekündigt war ein Vortrag, den Dr. Fekade über komplexe Geburtsverletzungen halten sollte. Trotz intensiver Bemühungen bearbeitete die deutsche Botschaft das Visum erst während des Kongresses, sodass Dr. Barbara Teltschik stellvertretend einen Vortrag über die Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit in der Medizin hielt. Um nachhaltige Veränderungen zu erwirken, sind kontinuierliche Bemühungen der Partner in beiden Ländern sowie stabile Teams, die sich gegenseitig unterstützen, erforderlich. Die Ausbildung von Ärzten und Schwestern vor Ort, angepasst an die Verhältnisse und finanziellen Möglichkeiten des Landes, soll Kontinuität schaffen. Neben einem Vortrag im Plenum ergab sich wieder die Möglichkeit, uns direkt am Stand der Deutschen Gesellschaft für Urologie im Messebereich mit zwei großen Plakaten darzustellen und mit den Kongressbesuchern zu diskutieren. |
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Wir hoffen, dass Dr. Fekade im Frühjahr nächsten Jahres nach Deutschland kommen kann: Frau Prof. Dr. Reisenauer, engagierte deutsche Fistelchirurgin in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, hat ihn erneut eingeladen, um auf dem Deutschen Kongress für Urogynäkologie das Fistelthema vorzustellen. Im Anschluss ist eine Woche gemeinsames Operieren geplant, denn leider nehmen auch hierzulande Fisteln zu - meist nach anderen Eingriffen. Wir hoffen, dass Dr. Fekade diesmal Zugang zur Botschaft erhält, um rechtzeitig ein Visum zu bekommen. |
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Mutter und Kind haben die schwierige Geburt überlebt. Nach Operation der Geburtsfistel fängt nun ein neues Leben an! |
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Auflösung unseres Online-Shops
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Im Rahmen des Vorstandswechsels wurden die einzelnen Konten und Kostenpositionen in einem gemeinsamen Treffen in Stuttgart diskutiert. Insbesondere war uns wichtig, dass jeder Euro an Spenden auch in die Projekte geht und die Selbstkosten des Vereins (Kosten für Verwaltung, Website, Berichterstattung und Versicherung) minimiert werden. Bei der Bewertung des Online-Shops mussten wir leider die Entscheidung treffen, diesen zukünftig aufzulösen. Die aktuelle Lizenz läuft Mitte kommenden Jahres ab und eine digitale Umstrukturierung wäre sehr kostenintensiv und somit für die einzelnen Projekte nicht rentabel.
Nutzen Sie die Möglichkeit, die letzten Produkte in unserem Online-Shop zu einem deutlich reduzierten Preis zu erwerben – vielleicht ist auch ein schönes Weihnachtsgeschenk dabei. |
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Fair Trade Schals aus Äthiopien
Baumwolle und Seide aus eigener Herstellung werden von Sabahar zu farbenfrohen Schals gewebt - von hoher Qualität!
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Stoffelefant aus Uganda
Von den Frauen der Selbsthilfegruppe TERREWODE hergestellter Stoffelefant. Genäht aus dem typisch bunten afrikanischen Stoff.
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Auch im ARENA-Hospital in Burkina Faso gehen unsere Bemühungen, die Instrumentenaufbereitung zu verbessern, weiter. Derzeit sind wir mitten in den Entscheidungen, wo die entsprechenden Ausrüstungsgegenstände gekauft werden sollen. Dies sollte möglichst vor Ort geschehen, aber manchmal ist die Qualität des Edelstahls oder der Elektronik so minderwertig, dass auf lange Zeit ein Transport von Europa lohnt.
Weihnachten ist die Zeit, in der wir einerseits Ruhe suchen, andererseits unseren Blick auch auf die Menschen richten, die ihr Leben in schwierigen Situationen führen müssen. Dazu gehören die Frauen und Kinder, die unter Krieg und Vertreibung am meisten leiden. Die Konflikte in Subsahara-Afrika sind in unserer Wahrnehmung in den Hintergrund getreten - es leiden jedoch weiterhin Millionen Frauen unter fehlender Geburtshilfe und sexueller Gewalt mit allen körperlichen und psychischen Folgen. Die erfolgreiche Versorgung von Fistelpatientinnen kann einen wichtigen Beitrag zur Linderung dieser Not leisten.
Wir freuen uns über Ihre Unterstützung – Ihre Spende wird dringend gebraucht!
Eine geruhsame Weihnachtszeit wünscht Ihnen für das Team von Fistula e.V. |
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Dr. Barbara Teltschik Vorstand Fistula e.V. |
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Instrumentenaufbereitung im ARENA Fistula Hospital
Geschenkspende für Burkina Faso
Wir wollen das Krankenhaus unterstützen, die Instrumentenaufbereitung an WHO-Anforderungen für die Hygiene bei Operationen anzupassen. Der Aufbereitungsraum muss dafür umgebaut werden, um die OP-Instrumente sicher zu reinigen, zu verpacken und zu sterilisieren.
Spenden Sie für die Finanzierung der Instrumentenaufbereitung!
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Informieren Sie sich doch auch über Social Media!
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Fotos: Dr. Barbara Teltschik, TERREWODE - Online-Shop: Ideenzone, Sabahar - Copyright: Fistula e.V. |
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Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.
Fistula e.V. Dr. Barbara Teltschik Heubergstraße 8 70188 Stuttgart Deutschland info@fistula.de www.fistula.deVolksbank Bruchsal-Bretten IBAN: DE22 6639 1200 0041 0500 04 BIC (SWIFT-CODE): GENODE61BTT https://fistula.de/impressum_fistula.htmlCopyright: Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit Genehmigung! StNr. 30073/15747 - VR 231174
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